27.4.2025: Die kleine Schnecke und der weite Weg
Am Rande einer bunten Blumenwiese lebte eine kleine Schnecke namens Luma. Luma war freundlich, träumerisch – und sehr, sehr langsam. Während die Bienen summten und die Käfer flitzten, kroch Luma in aller Ruhe durchs Leben.
Die anderen Tiere sagten oft: „Du bist zu langsam, Luma. Bis du ankommst, ist der Tag schon vorbei!“
Doch Luma lächelte nur und antwortete: „Ich sehe dafür jeden Grashalm und jede Blüte ganz genau.“
Eines Morgens hörte sie von einem besonderen Ort: dem Glitzerstein, der mitten in der Wiese lag und nur im Abendlicht zu leuchten begann.
„Da will ich hin“, flüsterte Luma.
„Aber das schaffst du doch nie bis zum Abend!“, riefen die Ameisen. „Du bist viel zu langsam!“
Doch Luma machte sich trotzdem auf den Weg. Sie kroch und kroch, an Gänseblümchen vorbei, unter einem Marienkäfer hindurch und ruhte sich immer wieder in kleinen Schattenplätzen aus.
Unterwegs traf sie viele Tiere:
Der Marienkäfer zeigte ihr den kürzesten Weg.
Die Grille spielte ihr ein Lied zur Motivation.
Und ein Schmetterling erzählte ihr, wie schön der Glitzerstein im Licht funkelt.
Als die Sonne langsam unterging, erreichte Luma endlich den Stein – gerade rechtzeitig. Und als das letzte Licht des Tages auf ihn fiel, begann er wirklich zu funkeln, wie flüssiges Gold.
Luma war müde, aber glücklich. Sie hatte es geschafft.
Da hörte sie eine sanfte Stimme: „Du bist zwar langsam, Luma, aber du bist angekommen – und hast auf dem Weg mehr gesehen als alle anderen.“
Luma kuschelte sich an den warmen Glitzerstein und schlief zufrieden ein, während der Himmel sich mit Sternen füllte.
Gute Nacht und träume süß.
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