9.3.2025: Der kleine Spatz und der mutige Flug
In einem großen, grünen Baum lebte ein kleiner Spatz namens Pico. Pico liebte es, in seinem Nest zu sitzen und die Welt unter sich zu beobachten. Er sah, wie die anderen Vögel durch die Luft segelten, wie sie sich vom Wind tragen ließen und frei über die Felder flogen. Doch Pico selbst hatte noch nie gewagt, weit hinauszufliegen.
„Was, wenn ich falle? Was, wenn meine Flügel nicht stark genug sind?“ fragte er sich immer wieder.
Seine Mutter lächelte sanft. „Jeder Vogel muss seinen ersten Flug wagen, Pico. Du bist bereit. Vertraue deinen Flügeln.“
Doch Pico schüttelte den Kopf. „Vielleicht morgen“, murmelte er und kuschelte sich tief ins Nest.
Am nächsten Morgen weckte ihn seine beste Freundin, die kleine Biene Bella. „Pico, komm mit mir! Ich zeige dir die schönsten Blumen auf der Wiese.“
„Aber ich kann nicht so weit fliegen“, antwortete Pico ängstlich.
Bella summte fröhlich. „Natürlich kannst du das! Fliegen ist wie Tanzen in der Luft – du musst nur den ersten Schritt wagen.“
Pico sah hinunter. Der Ast war hoch, der Boden weit entfernt. Sein Herz klopfte schneller. Doch dann dachte er an all die wunderschönen Dinge, die er noch nie gesehen hatte.
Er atmete tief ein, breitete seine Flügel aus und – hoppla! – ließ sich vom Wind tragen. Erst flatterte er wild, doch dann spürte er, wie ihn die Luft hielt. Er flog!
Bella summte neben ihm her. „Siehst du? Du konntest es die ganze Zeit!“
Pico lachte vor Freude. Er flog über die Wiese, über leuchtende Blumen und plätschernde Bäche. Die Welt war so viel größer und schöner, als er es sich je vorgestellt hatte.
Als er am Abend in sein Nest zurückkehrte, fühlte er sich nicht mehr wie der kleine Spatz, der sich nicht traute. Er war Pico, der mutige Spatz.
Und während der Mond sanft am Himmel leuchtete, schloss er die Augen und wusste: Morgen würde er noch weiter fliegen.
Gute Nacht und träume süß!
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