16.2.2025: Der kleine Bär und die verschwundene Sonne

In einem friedlichen Tal, umgeben von hohen Bergen, lebte ein kleiner Bär namens Bruno. Bruno liebte es, den Tag unter der warmen Sonne zu verbringen. Jeden Morgen wachte er auf, lief zur höchsten Wiese und begrüßte die Sonne, die den Himmel in leuchtendem Gold erstrahlen ließ.

Eines Morgens jedoch war alles anders. Der Himmel war grau, und die Sonne war nicht zu sehen. Bruno wartete und wartete, aber die Sonne kam nicht heraus. Besorgt rannte er zurück zu seiner Mutter. „Mama, wo ist die Sonne? Warum ist es so dunkel?“

Seine Mutter lächelte sanft. „Manchmal versteckt sich die Sonne hinter den Wolken, Bruno. Aber sie ist immer da, auch wenn wir sie nicht sehen.“

Doch Bruno war nicht überzeugt. „Ich werde die Sonne suchen und zurückholen!“ rief er entschlossen und lief los.

Bruno wanderte durch das Tal und fragte jedes Tier, das er traf. „Hast du die Sonne gesehen?“ fragte er die Vögel. „Nein, kleiner Bär“, antworteten sie. „Vielleicht ist sie hinter den Bergen.“

Bruno kletterte über steinige Hügel und durch tiefe Wälder, bis er schließlich am Fuße eines hohen Berges stand. Dort traf er eine alte Schildkröte, die langsam durch das Gras kroch. „Warum siehst du so besorgt aus, kleiner Bär?“ fragte sie.

„Ich suche die Sonne“, erklärte Bruno. „Der Tag fühlt sich so leer an ohne sie.“

Die Schildkröte lächelte weise. „Manchmal müssen wir daran glauben, dass die Sonne immer da ist, auch wenn sie sich versteckt. Aber wenn du sie unbedingt finden willst, schau dort oben, hinter den Wolken.“

Bruno blickte in den Himmel, der immer noch grau und wolkenverhangen war. Er atmete tief ein, schloss die Augen und sagte: „Sonne, ich vermisse dein Licht. Bitte komm zurück!“

Als Bruno die Augen öffnete, begann ein sanfter Wind die Wolken zu vertreiben. Langsam kam ein goldener Strahl durch die Wolken, und schließlich erschien die Sonne in all ihrer Pracht. Die Wärme ihres Lichts füllte das Tal, und Bruno spürte, wie seine Sorgen vergingen.

„Danke, dass du zurückgekommen bist“, flüsterte Bruno lächelnd.

Auf dem Rückweg erzählte Bruno den anderen Tieren, was er erlebt hatte. Die alte Schildkröte nickte weise. „Du hast nicht nur die Sonne gefunden, Bruno, sondern auch gelernt, dass wir manchmal geduldig sein müssen, um die Dinge zu sehen, die wir lieben.“

An diesem Abend schlief Bruno zufrieden in seiner Höhle ein, eingehüllt in die Wärme der Erinnerung an die Sonne. Und er wusste, dass die Sonne immer für ihn da war, auch an grauen Tagen.

Gute Nacht und träume süß!

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