19.1.2025: Der kleine Fuchs und die verlorene Zeit
In einem großen, sonnigen Wald lebte ein kleiner Fuchs namens Felix. Felix war flink, mutig und sehr neugierig. Doch es gab eine Sache, die ihn immer wieder beschäftigte: Er hatte das Gefühl, dass die Tage zu schnell vergingen. „Warum ist der Tag schon vorbei, bevor ich alle meine Abenteuer erleben kann?“ fragte er sich oft.
Eines Tages erzählte die weise Eule Elvira eine alte Geschichte. „Es gibt eine verborgene Lichtung im Wald, wo die Zeit ruht“, sagte sie. „Dort kannst du sie finden und vielleicht herausfinden, warum sie so schnell vergeht.“
Felix war fasziniert. „Ich werde die Lichtung finden!“ beschloss er und machte sich früh am nächsten Morgen auf den Weg.
Seine Reise war lang und voller Herausforderungen. Felix musste durch dichte Büsche kriechen, einen reißenden Bach überqueren und sogar einen Hügel erklimmen, der von Brombeeren überwuchert war. Unterwegs traf er viele Tiere. Der Igel zeigte ihm einen schmalen Pfad, die Ameisen bauten eine Brücke über einen Bach, und der Specht führte ihn sicher durch einen dichten Waldabschnitt.
Nach vielen Stunden erreichte Felix endlich die verborgene Lichtung. Sie war still und friedlich, mit weichem Gras, das in der Sonne schimmerte. In der Mitte der Lichtung stand eine alte, glänzende Uhr, die ganz langsam tickte.
„Du bist also der Hüter der Zeit“, sagte Felix zur Uhr. „Warum vergeht die Zeit so schnell, wenn ich spielen möchte?“
Die Uhr tickte leise und sprach mit einer sanften Stimme: „Die Zeit bleibt nie stehen, kleiner Fuchs, aber sie läuft für alle gleich. Wenn sie dir zu schnell vergeht, bedeutet das, dass du deinen Tag mit Dingen füllst, die dir Freude machen. Das ist etwas Wundervolles.“
Felix dachte darüber nach und lächelte. „Vielleicht hast du recht. Vielleicht sollte ich einfach dankbar sein für all die Abenteuer, die ich erleben darf, auch wenn sie schnell vorbei sind.“
Die Uhr tickte zustimmend. „Genieße jeden Moment, kleiner Fuchs, denn jeder ist einzigartig und wertvoll.“
Felix kehrte mit einem glücklichen Herzen nach Hause zurück. Von diesem Tag an hörte er auf, sich Sorgen zu machen, dass die Zeit zu schnell verging. Stattdessen lebte er jeden Tag mit Freude und Abenteuerlust, dankbar für jeden einzelnen Augenblick.
An diesem Abend, als Felix sich in seinem weichen Nest zusammenrollte, fühlte er sich erfüllt und zufrieden. Die Zeit mochte weiterlaufen, aber er wusste jetzt, wie wichtig es war, sie mit schönen Dingen zu füllen.
Gute Nacht und träume süß!
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