13.10.2024: Der ängstliche Hase und der mutige Schmetterling
Es war einmal ein kleiner Hase namens Hanno, der im Herzen eines wunderschönen Waldes lebte. Hanno liebte es, durch den Wald zu hoppeln und die saftigen Wiesen zu erkunden. Aber es gab eine Sache, die Hanno immer fürchtete: den großen, dunklen Wald am Rande seines Zuhauses. Dort wuchsen die Bäume so dicht, dass kaum ein Sonnenstrahl hindurchdrang, und es war immer still und geheimnisvoll.
Hanno hatte Angst, sich dem dunklen Wald zu nähern. „Was, wenn dort etwas Gefährliches lauert?“ dachte er sich oft. Also blieb er immer in der Nähe der Lichtungen, wo es sicher und hell war.
Eines schönen Tages traf Hanno auf einen Schmetterling namens Bella. Bella war ein leuchtend gelber Schmetterling, der neugierig und mutig durch den ganzen Wald flog, sogar bis in die dunklen Ecken, die Hanno so sehr fürchtete.
„Warum kommst du nicht mit mir in den dunklen Wald, Hanno?“ fragte Bella freundlich, während sie um ihn herumflatterte.
„Oh nein! Der dunkle Wald ist viel zu gefährlich“, antwortete Hanno schnell. „Es ist dunkel und unheimlich. Ich weiß nicht, was dort auf mich wartet.“
Bella lachte leise und setzte sich sanft auf Hannos Nase. „Manchmal fürchten wir das Unbekannte, Hanno. Aber oft stellen wir fest, dass es nicht so beängstigend ist, wie wir dachten. Komm mit mir. Ich werde bei dir sein.“
Hanno war sich nicht sicher, ob er wirklich so mutig war wie Bella, aber die Art, wie sie sprach, machte ihm ein wenig Mut. „Na gut“, sagte er schließlich zögernd, „aber nur, wenn du bei mir bleibst.“
Gemeinsam machten sich Hanno und Bella auf den Weg zum Rand des dunklen Waldes. Je näher sie kamen, desto langsamer wurde Hanno, aber Bella flatterte fröhlich voran. „Schau, Hanno, die Sonnenstrahlen fallen hier durch die Blätter! Es ist gar nicht so dunkel, wie es von außen aussieht!“
Hanno sah sich um und stellte überrascht fest, dass der Wald, den er immer gemieden hatte, gar nicht so schrecklich war. Die Bäume schützten den Waldboden vor der heißen Sonne, und kleine Lichtstrahlen schienen zwischen den Ästen hindurch. Vögel zwitscherten fröhlich und Schmetterlinge, genau wie Bella, tanzten um die bunten Blumen.
„Es ist ja wunderschön hier“, flüsterte Hanno staunend. Seine Angst begann zu schwinden.
„Siehst du? Manchmal wirkt das Unbekannte schlimmer, als es wirklich ist“, sagte Bella weise. „Und nun kannst du den ganzen Wald erkunden, ohne dich zu fürchten.“
Hanno fühlte sich stolz und mutig. Gemeinsam mit Bella hoppelte er weiter in den Wald hinein, immer neugierig auf die neuen Entdeckungen, die vor ihm lagen. Die Angst, die ihn so lange zurückgehalten hatte, war wie weggeweht.
Als der Abend nahte und die Sterne am Himmel erschienen, kehrte Hanno glücklich nach Hause zurück. Er hatte nicht nur seine Angst überwunden, sondern auch einen wunderbaren neuen Teil des Waldes entdeckt. Und er wusste, dass er es ohne Bella nie geschafft hätte.
„Danke, Bella“, sagte Hanno, als er sich auf seiner weichen Wiese niederließ. „Dank dir habe ich gelernt, dass man manchmal nur einen kleinen Mut braucht, um große Dinge zu entdecken.“
Bella lächelte. „Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, Hanno. Mut bedeutet, die Angst zu überwinden und weiterzumachen. Gute Nacht, mein Freund.“
Und so schlief Hanno friedlich ein, mit dem Wissen, dass er stark genug war, um jeder Herausforderung zu begegnen, wenn er nur an sich selbst glaubte.
Gute Nacht und träume süß!
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