29.9.2024: Die mutige Schildkröte und der Regenbogen
In einem großen, friedlichen Wald lebte eine kleine Schildkröte namens Timmy. Timmy war eine freundliche und gemütliche Schildkröte, die es liebte, langsam durch den Wald zu wandern und das Gras unter ihren Füßen zu spüren. Aber Timmy hatte einen großen Traum: Er wollte eines Tages den Regenbogen berühren.
Jedes Mal, wenn es regnete und danach die Sonne schien, tauchte ein strahlender Regenbogen am Himmel auf. Timmy sah sehnsüchtig zu, wie der bunte Bogen sich über den Himmel spannte und fragte sich, wie es wohl wäre, ihn zu berühren. Doch seine Freunde, der flinke Hase und der neugierige Spatz, lachten nur und sagten: „Timmy, du bist zu langsam. Du wirst den Regenbogen nie erreichen.“
Aber Timmy ließ sich nicht entmutigen. Eines Tages, nach einem sanften Sommerregen, als ein prächtiger Regenbogen den Himmel schmückte, beschloss Timmy, dass es Zeit war, seinen Traum zu verfolgen. „Ich werde den Regenbogen berühren“, sagte er sich entschlossen.
Und so begann Timmy seine lange Reise. Er kroch über Wiesen und durch Wälder, immer mit den Augen auf den Regenbogen gerichtet. Obwohl der Regenbogen weit entfernt schien und sich am Horizont bewegte, gab Timmy nicht auf. Jeder Schritt brachte ihn näher, auch wenn es langsam war.
Unterwegs traf Timmy auf einen alten, weisen Frosch, der am Ufer eines kleinen Teiches saß. „Wohin gehst du, kleine Schildkröte?“ fragte der Frosch mit einem freundlichen Lächeln.
„Ich will den Regenbogen berühren“, antwortete Timmy voller Entschlossenheit.
Der Frosch nickte verständnisvoll. „Das ist ein wunderbarer Traum, Timmy. Aber denk daran: Manchmal ist der Weg selbst das größte Abenteuer, und am Ende findest du vielleicht mehr, als du je erwartet hast.“
Timmy bedankte sich bei dem Frosch und setzte seine Reise fort. Er kroch weiter über Hügel und Täler, und obwohl der Regenbogen immer ein Stück vor ihm blieb, spürte Timmy, dass er auf dem richtigen Weg war.
Nach vielen Tagen und Nächten kam Timmy schließlich an den Rand eines großen Sees. Der Regenbogen schien direkt über dem Wasser zu schweben, seine Farben spiegelten sich in den klaren Wellen. Timmy blieb stehen und bewunderte den Anblick. Obwohl er den Regenbogen nicht berühren konnte, fühlte er sich erfüllt und glücklich.
Da erkannte Timmy, dass der Frosch recht gehabt hatte: Der wahre Schatz war nicht, den Regenbogen zu berühren, sondern die Reise dorthin – die Tiere, die er getroffen hatte, die neuen Orte, die er entdeckt hatte, und die Dinge, die er über sich selbst gelernt hatte.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht machte sich Timmy auf den Weg zurück nach Hause. Er wusste, dass der Regenbogen immer ein Traum bleiben würde, aber das war in Ordnung. Denn Timmy hatte etwas noch Größeres gefunden: den Mut, seinen Traum zu verfolgen, und die Freude an den kleinen Wundern des Lebens.
Gute Nacht und träume süß!
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